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Pro Ana, Pro Mia

Pro Ana oder Pro Mia sind Internetseiten, die Magersucht bzw. Bulimie verherrlichen oder verharmlosen und als erstrebenswerten Lifestyle darstellen.  „Pro“ bedeutet, „für etwas zu sein“, kann aber auch für „professionell“ oder „promotion“ (engl. werben, fördern) stehen. „Ana“ ist die Abkürzung für Anorexia nervosa und „Mia“ für Bulimia nervosa.

Betrieben werden die Websites zumeist von Jugendlichen, die selbst erkrankt sind, aber keine Heilung oder Therapie anstreben. Die Seiten enthalten Texte, die die Essstörung als einzig wahre Freundin oder als einzig wahren Freund darstellen (Anas bzw. Mias Brief), weiterhin Verhaltensanweisungen in Form von Geboten oder Gesetzen, die zum Weitermachen motivieren sowie Tipps und Tricks zum Abnehmen und zur Geheimhaltung der Essstörung. Hinzu kommt meist eine Foto- und Video-Galerie („Thinspiration“), die als Vorbild dienen soll. In Foren und Chats, die nur nach Vergabe eines Passworts durch die Administration zugänglich sind, tauschen sich die Mitglieder untereinander aus.

Die Internetgemeinschaft vermittelt ein „Wir-Gefühl“, zu dem nur Auserwählte Zugang haben und die zum Ersatz für reale Beziehungen zu Eltern, Freundinnen und Freunden werden kann. Das erschwert die Bereitschaft, diesen Rückzugsraum aufzugeben. Auf der Suche nach Identität können Pro-Ana- bzw. Pro-Mia-Websiten auf Jugendliche einen gefährlichen Einfluss haben.

Wer auf bedenkliche Inhalte stößt, sollte diese bei www.jugendschutz.net, bei www.internet-beschwerdestelle.de melden oder sich an die Anbieter der genutzten sozialen Netzwerke oder Videoportale wenden.

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